Heute stellen wir euch in unserem Film-Tipp einen Film vor, den zu empfehlen uns wirklich am Herzen liegt. Die Rede ist von „GOOD ENOUGH PARTENTS“, von dem ihr vielleicht schon gehört habt.
Es ist ein sehr persönlicher Dokumentarfilm, in dem Regisseur Domenik Schuster seine eigene Vaterschaft zum Anlass nimmt, um alte Erziehungsmuster auf den Prüfstand zu stellen und eine Antwort auf die essenzielle Frage „Was brauchen Kinder?“ zu suchen.
Als Eltern begegnen einem überall und ständig gut gemeinte Ratschläge. Weisheiten, die sich angeblich bewährt haben. Glaubenssätze, die aber gerade junge Eltern verunsichern. Sätze wie: „Man soll sein Kind nicht mit zu viel Nähe verwöhnen“ oder „Man muss sein Baby auch mal schreien lassen“. Ist das wirklich so? Spoiler: NEIN!
Als Eltern handelt man oft so, wie man es als Kind selbst erfahren und erlebt hat. Unsere eigene Erziehung ist schließlich die einzige „Gebrauchsanweisung fürs Elternsein“, die wir kennen. In Erziehungseinrichtungen wird oft nach dem Grundsatz „Das haben wir schon immer so gemacht“ gehandelt.
GOOD ENOUGH PARTENTS ist so gut und wichtig, weil er genau bei diesen Punkten den Finger in die Wunde legt. Domenik Schuster hinterfragt zusammen mit Erziehungsexperten diese Weisheiten und Erziehungsmethoden. Er räumt auf mit falschen Glaubenssätzen und Erziehungsmythen, die ihren Ursprung teils noch im Nationalsozialismus haben. Der Film ist ein wunderbarer Aufruf hin zu bedürfnisorientierter Erziehung. Er appelliert dazu, auf Augenhöhe mit den Kindern zu gehen und die Welt aus ihrer Sicht zu betrachten. Er regt dazu an, sich als Eltern zu hinterfragen, in uns zu gehen und sich zu überlegen, was wir als Kind vielleicht gebraucht hätten.
Er macht uns als Eltern aufmerksam auf psychische Gewalt in der alltäglichen Erziehung, wie beispielsweise das Schlaftraining. Denn das Ausbleiben von Zuneigung ist für Kinder ebenso schädlich, wie physische Gewalt.
Wir können den Film wirklich aus Überzeugung empfehlen. Er verurteilt nicht, gibt aber einen sehr deutlichen Denkanstoß, der wichtig ist, um die überholten Erziehungsmythen in unseren Hinterköpfen endlich zu verbannen.