Noch 2 Stunden, bis du dein Kind aus der Betreuung abholst! Schnell noch eben staubsaugen und…oje…gewischt werden müsste eigentlich auch noch bevor die Spielverabredung deines Kinds am Nachmittag kommt – was würde die Mama denn denken, wenn sie diesen dreckigen Boden sieht? Und dann vorher noch zum Supermarkt vorbei für das Abendessen, bloß nicht vergessen! Doch was überhaupt kochen?! Jetzt aber schnell!
Als du schließlich am Kindergarten ankommst, bist du völlig genervt, weil der letzte Parkplatz gerade von einem Auto vor dir besetzt wird. Dein Kind wartet schon auf dich und du begrüßt es hastig und sagst: „So, komm jetzt schnell ins Auto wir müssen jetzt einkaufen, denn gleich kommt ja schon deine Verabredung. Beeil dich bitte!“. Dein Kind geht in Zeitlupentempo den Weg entlang, bleibt vor einer Blume stehen und sagt lächelnd: „Schau mal, Mama! Da ist eine Blume.“ Jetzt platzt dir der Kragen und du rufst laut: „Jetzt KOMM! Ich habe doch gesagt, wir haben es eilig! Hörst du mir nicht zu?!“
Dein Kind schaut dich mit traurigen Augen an und sofort fühlst du dich schuldig. Es kann ja nichts dafür und nun hast du es schon WIEDER angeschrien. Du bist eine schlechte Mutter.
STOP: Frag dich mal, Warum ist dir wohl die Hutschnur geplatzt? Hast du vielleicht einfach zu viel im Kopf? Hast du heute überhaupt schon einmal eine Pause gemacht? Und zwar eine ECHTE? Hast du dir zwischen den ganzen „Verpflichtungen“ auch mal 10 Minuten Zeit genommen, in denen du dich hingesetzt hast und einfach nur einen Tee getrunken hast?
Und vielleicht magst du ja auch mal schauen, ob alle deine „Verpflichtungen“ und To-Do’s WIRKLICH notwendig sind. Vielleicht darfst du dich von dem „Das macht man aber so“ trennen und schauen was DIR wirklich wichtig ist – nämlich die Verbindung zu deinem Kind.
Ein Gastbeitrag von Dr. Aline Reichow (@dr_aline_reichow)
Sozialwissenschaftlerin, Coach
reichow-coaching.de